Von der Musiktruhe zum Kulturzentrum
Das in Wolfenbüttel ansässige Unternehmen Kuba (später Kuba-Imperial) wurde 1948 von Gerhard Kubetschek gegründet. In den 50er Jahren erzielte das Werk grosse Erfolge mit der Herstellung von Tonmöbeln und Musiktruhen. Die Kombinationen von Radio, Plattenspieler und später auch Fernsehern, in einem optisch ansprechendem Holzgehäuse, in dem auch eine Cocktailbar integriert sein konnte, galt in dieser Zeit als nobler Einrichtungsgegenstand und stellte auch auf Grund des Kaufpreises ein Statussymbol dar.
Bis 1968 wurde in der Lindener Straße unter dem Namen „Kuba Imperial” Unterhaltungselektronik produziert. Dann wurde das Werk verkauft und firmierte anschließend unter mehreren Namen u.a. AEG Telefunken, ANT und Bosch. In den 90er Jahren standen die Produktionsgebäude dann leer.
Forum Kultur eröffnet die „KuBa – Kulturhalle”
Der 1989 gegründete Forum Kultur e.V. veranstaltete regelmäßig im historischen „Gewölbekeller” der 400 Jahre alten „Kommisse” Konzerte, Kleinkunst und Workshops, bevor im Frühjahr 1997 die Stadt das Gebäude aufkaufte und im September mit der Grundsanierung begann. Als der Veranstaltungsort geräumt werden musste und die letzten Gegenstände in ein provisorisches Kellerlager transportiert wurden, hat wohl niemand geahnt, dass sich die Suche nach anderen vergleichbaren Räumen so schwierig gestalten würde.
Heimatlos geworden, brach für den Verein eine unsichere Zukunft an, da sich schnell herausstellte, dass es in dem denkmalgeschützten Wolfenbüttel kaum geeignete Räume für soziokulturell orientierte Veranstaltungen gab und es somit nicht möglich war, das Programm in gewohnter Weise fortzuführen.
Erst mit der Übernahme des alten Industriebaus von Bosch durch die Firma Streiff Holding GmbH zeigte sich ein Hoffnungsschimmer.
Das lange Suchen hatte sich gelohnt. Im April 1998 konnte der Verein eine ganze Etage mit über 700 qm Fläche im Gebäude III der Lindener Straße beziehen.
Im Eilverfahren wurde geplant, renoviert, gezimmert und eingerichtet. Es entstand ein Foyerbereich für kleinere Veranstaltungen, ein Saal mit Bühne für größere Konzerte, Künstlergarderobe, Lager und Büroräume. Im Mai konnte dann die große Eröffnungsparty stattfinden.
„KuBa” wurde das neue Kulturzentrum genannt, in Anlehnung
einerseits an längst vergangene Zeit, als die Firma Kuba auf dem Gelände
Musiktruhen produzierte und einen wichtigen Beitrag zur Wolfenbütteler
Industriegeschichte lieferte.
„KuBa” steht andererseits für „KulturBasis”, ein Kulturangebot, dass sich in
Form von Konzerten aus den Bereichen Rock, Metal, Indie, Folk und Weltmusik
sowie Comedy, Parties, Ausstellungen und Diavorträge an eine möglichst breite
Öffentlichkeit richtet.
Das Angebot, die Räumlichkeiten anderen Gruppen und Initiativen zur Verfügung
zu stellen, gibt den Bürgerinnen und Bürgern des weiteren Gelegenheit,
sich aktiv an der inhaltlichen Gestaltung der „KuBa” zu beteiligen.